Passend zum meteorologischen Herbstanfang wurde es kalt und regnerisch. Man spürt nun deutlich, dass der Hochsommer vorbei ist und Platz für den Herbst macht. Die Blätter fangen nun an sich zu verfärben und hier und da leuchtet es dann schonmal gelb und rot im Garten. Wenn dann noch morgens der Nebel über dem Feld hängt und man die bunten Kürbisse am Straßenrand sieht, kann man es nicht mehr verleugnen:
Der Herbst ist einfach da.
Und mit dem Herbst kamen mir Gedanken zum Erntedankfest: Zur Entstehung des Erntedankfestes und dessen Geschichte, abseits der Kirche. Denn wir stammen von den Germanen ab und diese waren sehr mit der Natur verbunden. Sie durchlebten und feierten bestimmt die Herbstmonate ganz anders, als wir. Schade, dass wir das Wissen über diese Traditionen und Bräuche verloren haben. Wer hat denn in der Schule etwas über die germanische Mythologie oder die Feiertage gelernt? Wie wir heute festgestellt haben, hat meine Mama noch die germanischen Gottheiten und Süterlin in der Schule gelernt. Ich nicht. Aber dank Internet und langen Recherchen habe ich folgendes gefunden und für Euch mit eigenen Worten zusammengefasst:
Bis in die Mitte des 19. Jhd. gab es altdeutsche Monatsnamen. Der Oktober hieß Gilbhardt, weil hier das Laub zu gilben (= gelb werden) anfing. Der September hieß Scheiding oder auch Holzing. Scheiding, da sich der Sommer verabschiedet und Holzing, da es der Monat des Holzsammelns für den Winter war.
Im September fängt der Altweibersommer an.
Die letzte Ernte wird im Oktober eingetragen und nachts spürt man schonmal die Kälte des anrückenden Novembers. Laut der germanischen Mythologie wurden den Gottheiten Thor (Wetter- und Vegetationsgott und Beschützer), Sif (Gattin von Thor. Ihre goldenen Haare wurden als Symbol für das reife Ährenfeld gesehen) und Frey (Erntegott) für die Ernte gedankt. Dazu möchte ich aber noch in den nächsten Beiträgen berichten.
Erstmal habe ich jedoch für Euch einen saftigigen und orangefarbenen, leckeren Kürbiskuchen! Das Rezept stammt von den Amish, aber ich habe es leicht abgewandelt, damit es für den europäischen Gaumen taugt 😉 Die Amish leben zwar noch wie im 19. Jhd., aber was z.B. die Zuckerangaben angeht, so haben sie sich erfolgreich in den USA angepasst. 😉
Dieses Rezept funktioniert mit jedem Kürbis, den man roh verspeisen kann. Ich hatte mich für den klassischen orangefarbenen Hokkaidokürbis entschieden.
Dieser Kuchen ist mit jedem Kürbis backbar, der auch roh gegessen werden darf. Zwar gart der Kürbis im Kuchen noch mit, aber besser ist das.
- 1 Kleiner Hokkaido Kürbis ca 550g +/-
- 450 g Mehl
- 2 TL Backpulver
- 200 ml Rapsöl
- 1/2 TL Salz
- 200 g Zucker (wer es süßer mag 300g)
- 1 TL Zimt
- 1 TL Muskat
- 4 Eier
- 150 ml Wasser
0 Comments