Digital Detox – oder wie man seine Stadt von einer anderen Seite erleben kann!
Digital Detox scheint im Jahre 2017 ein Trendwort zu sein. In der heutigen Zeit, in der man jeden Tag online ist und gleich nach dem Aufstehen Instagram, Facebook und Co checkt – kann man einfach nicht mehr ohne das Handy leben. Es gibt eine digitale Welt neben der realen Welt. Ein digitales Leben, neben dem echten Leben.
Vor ein paar Monaten erging es mir so, dass ich ausversehen mein Handy mit nur 10% (ein Iphone) mitnahm. Auch mein Mann hatte sein Handy mit nur 20% dabei. Blöd. Denn ich war verabredet im Café und er half einem Freund beim Umzug.
Zuerst konnte ich noch eine Not WhatsApp senden, mit der Info, dass ich um XY Uhr im Café warte und ab dann nicht mehr erreichbar bin, da mein Akku alle ist. Klar bin ich in der Stadt dann echt noch von Geschäft zu Geschäft und habe gefragt, ob jemand ein Iphone Ladekabel hat und ob ich mein Handy mal 10 Min wenigstens laden kann.
Und tatsächlich hatte ich einen Laden – nach 20min – gefunden, aber da ich nicht daneben stehen wollte, saß ich mich gegenüber ins Café. Immer schön mit Blick zum Shop, denn dort lag mein Handy zwar hinter der Theke „versteckt“, aber eben auch mit der Info: „ohne Gewähr“. Und so verbrachte ich 10 qualvolle und unentspannte Minuten, bis ich mein Handy wiederholte, dass gar nicht geladen hatte und beschloss es einfach gut sein zu lassen.
Zwar wartete ich total hibbelig auf meine Freundinnen, aber alle trafen überraschenderweise sehr pünktlich ein. Und da erinnere ich mich an meine Jugend, denn damals war es kein Problem sich zu treffen. Man rief auf dem Festnetz an, machte eine Uhrzeit aus und traf sich. Damals gab es keine spontanen Absagen 5 Min vor dem eigentlichen Treffen. Damals war man irgendwie noch zuverlässiger. Aber vielleicht hatte man damals auch keine Chance.
Den Tag genoss ich zumindest Telefon frei und muss sagen, ich war noch nie so entspannt! Es war wie Urlaub. Und genau dieses Gefühl wollte ich letzten Sonntag nocheinmal haben. So schaltete ich mein Handy gleich morgens in den Flugmodus und legte es beiseite.
Und so starteten wir in den wundervollen Tag:
Unser Frühstück begann mit einem leckeren und frischgebrühten Filterkaffee. Und dazu gab es Paleowaffeln.
Nach unserem Frühstück schwangen wir auf unsere „nostalgischen“ Räder und fuhren zum Hopfenfest in den Schutterhof.
Hier wurden Hopfenkränze in alter Tradition geflochten. Diese Tradition wird in Bayern immer zur Ernte des Hopfen gelebt. Passend wäre dies auch zur Erntedankzeit. Die Hopfenkränze riechen gut und man kann sie schön verschenken. Man lässt sie trocknen und kann sie bis zu 2 Jahre aufheben.
Nach dem Fest fuhren wir allerdings zum Künett Biergarten und tranken dort eine Apfelschorle. Mit Blick auf die Fontäne, die ich vorher noch nie gesehen hatte!
Weiter ging es um den Ingolstädter Baggersee und an der Donau zurück. Dort fanden wir doch tatsächlich Sandorn!!! Ich wußte ja, dass es theoretisch in Bayern Sanddorn gibt, aber wo dieser wächst? Wild? Das hatte ich bisher noch nicht gesehen. Und dies bleibt auch mein kleines Geheimnis. Aber seht selbst!
Nächste Station war dann das Medizinhistorische Museum. Hier wollten wir uns mit Freunden treffen und das „neue“ Café Hortus Medicus ausprobieren. Hier hat man einen wundervollen Blick auf das Ingolstädter Münster und auch der Medizinhistorische Garten auf die alte Anatomie ist sehr beeindruckend.
Alles in allem war es ein hervorragender Digital Detox Sunday. Klar oft fehlt eine, das Handy. Gerade wenn es darum geht mal schnell eine Nachricht zu versenden oder etwas nachzuschauen, aber ganz ehrlich? Einen Tag ohne Handy mit Zeit für sich, dies tut so gut, wie ein ganzer Urlaub!
Probiert es aus – oder habt Ihr es schonmal ausprobiert?
1 Comments
Julie
Sehr schöner Beitrag! 🙂
Und vielen Dank für die Erinnerung, dass ich endlich mal die Ingolstädter Stücke von Marieluise Fleißer lesen muss!
Liebe Grüße
Julie